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©   Kurt Müller 2013
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     Heinrich Heitmann
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An meinen Großvater Heinrich Heitmann, in seinem letzten Lebensjahrzehnt, habe ich noch etliche Erinnerungen, die sich allerdings leider nicht mehr zu einem ganz geschlossenen, lebendigen Bild verbinden.
 
Er ging, als Pensionär, gern und viel spazieren, immer mit einem seiner Spazierstöcke aus der Zeit seiner aktiven Mitgliedschaft im Kölner "Eifel-Verein", mit dem er viele ausgedehnte Wanderungen und auch längere Ausflüge v.a. in die Mittelgebirgsregionen rechts und links des Rheins unternommen hatte. Dieselben Spazierstöcke dienten ihm dazu, mir "beizubringen", wie man früher beim preußischen Militär "Prrräääsentiert das Gwerrrr!" gemacht hatte. Zuhause sehe ich dann auf dem "Chaiselongue" im Wohnzimmer der Großeltern liegen, damals nicht ahnend, dass er, fast 80jährig, schon schwer krank war.

Heinrich Heitmann 1951 mit seinem Enkel Kurt
am Haverkamp in Isselhorst
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HeitmannHeinrichMuellerKurtJr1951b
HeitmannHeinrich1951a
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Heinrich Heitmann 1948 mit seinem Enkel Kurt
und seiner Tochter Herta
Heinrich Heitmann 1950
mit seinem Enkel Kurt
Heinrich Heitmann 1950 bei Strüwers am Haverkamp
Heinrich Heitmann 1951
mit seinem Enkel Kurt
Heinrich Heitmann 1953 mit seiner Frau Lina (links), seinen Schwägerinnen Mielchen und Sophie, seiner Tochter Herta (alle hintere Reihe) sowie seinem Schwiegersohn Kurt sen. und seinem Enkel Kurt jun. (vorn)

Einmal allerdings fand auch ich seine sparsame Einstellung störend; als wir, nur er und ich, nach einem Ausflug ins Tecklenburger Freilichttheater und in den Meller Märchenwald zum Schluss mit der ganzen Busgesellschaft noch in einem Lokal einkehrten und jeder ein Stück Pickert (oder war es Möpkenbrot?) serviert bekamen. Während wir es aßen, verfinsterte sich seine Miene, und er stellte schließlich fest, das das Essen völlig versalzen sei, und zwar nicht aus Versehen, sondern, wie er sich sicher war, aus Kalkül, damit die Gäste möglichst viele Getränke anschließend genötigt waren zu bestellen. Als ich dann prompt heftigen Durst bekam, verweigerte er mir das gewünschte Getränk mit zäher Entschlossenheit, denn es war für ihn eine Grundatzfrage, sich nicht auf diese Weise das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen, selbst wenn sein Enkel dafür noch zwei Stunden dursten musste. Aber ich habe es ja auch überlebt...
 
Des öfteren schlief ich oben (1.Stock) bei ihm mit im Schlafzimmer, in dem von meiner separat schlafenden Großmutter freigelassenen Bett. Dann sah ich mit Interesse, wie er sich regelmäßig seine Nasenhaare schnitt, wie er nicht nur einen Schlafanzug, sondern auch die von meiner Großmutter gestrickten, wollenen Bettschuhe trug, und wie er nicht "Müde bin ich, geh zur Ruh" betete wie meine Mutter, sondern "Nun ruhen alle Wälder...".

K.Müller

HeitmannHeinrichMuellerKurtJr

Bis wenige Jahre vor seinem Tod arbeitete er regelmäßig in seinem Garten, wo ich oft dabei war und ihm helfen durfte, lernte, wie man richtig gräbt, pflanzt, sät. Seine Essvorlieben sagten mir nicht alle zu, z.B. die Vorliebe für Schmand auf dem Kaffee. Er liebte es auch, sich Butterbrote zu schmieren mit einer Scheibe Weißbrot und daraufgelegt einer Scheibe Pumpernickel.  Von ihm lernte ich einen meiner wenigen Sätze westfälisches Platt: "

Etke men du lütke fretke Bölken

!" ("Iss nur, du kleines verfressenes Blag!", was aber auf Westfälisch viel freundlicher und humorvoller klingt als in der hochdeutschen Version).
 
Seine Sparsamkeit war legendär. Ich habe sie aber nur selten als einschränkend empfunden, z.B. schmeckten mir die täglichen 2 eingetrockneten Stückchen einer Apfelsine, welche mindestens 3 Tage für ihn und mich reichen musste, immer gut; das Maßhalten als die Quelle des Genusses. Meine Großmutter dagegen klagte auch später noch oft über ihren sparsamen Ehemann, z.B. über die Tatsache, dass sie es zur Kölner Zeit nur heimlich wagen konnte, ins Kino zu gehen (was sie aber trotzdem auch tat). Und außerdem habe er ihr noch vom Sterbebett, als sie an den Schrank ging, um das Geld für eines seiner Medikamente herauszuholen, zugerufen: "Du wirst das Geld schon kleinkriegen, wenn ich nicht mehr bin!" Und dann fügte sie immer hinzu: "Wenn der wüsste, wie schön ich jetzt mein Auskommen habe!"

Familiengeschichte Müller - Humphreys

 

Heinrich Heitmann

geboren am 5. Mai 1878 in Isselhorst 61
gestorben am 14. November 1958  in Isselhorst 300
Unterschrift1invertKlein
 
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